Werke
Torso-Ausläufer 27
Zu den vielseitigen künstlerischen Ausdrucksformen von Kirkeby gehören unterschiedliche Genres wie Bildhauerei, Zeichnung, Grafik, Malerei, aber auch Literatur und Film. Nach dem Abschluss eines Geologiestudiums und der Teilnahme an diversen Expeditionen näherte sich Kirkeby der Kunst zunächst als Autodidakt. Mitte der 60er Jahre entstanden die ersten Backstein- und Bronzeskulpturen. Sein künstlerisches Werk lässt sich als Gesamtkunstwerk bezeichnen. Neben der Singularität der einzelnen Arbeiten und ihrer jeweiligen Genres sind ästhetische Strategien erkennbar, die eine inhaltliche und formale Zusammenführung der autonomen Kunstwerke als durchgängiges Gestaltungsprinzip aufweisen. Seit den 60er Jahren sind die Arbeiten Kirkebys auf zahlreichen internationalen Ausstellungen zu sehen; er war u.a. von 1989 bis 1999 Professor an der Städelschule, Frankfurt.
Im Werk Per Kirkebys tauchen verschiedene Motive immer wieder auf. Dazu zählen: Baum, Pflanze, Haus, Tor, Höhle und die menschliche Figur. Obwohl sich der Künstler in erster Linie als Maler versteht, hat er doch auch schon früh etliche Bronzeplastiken geschaffen. Der in „Blickachsen 5“ gezeigte „Torso-Ausläufer“ stammt aus dem Jahr 1988. Ein zentraler Begriff für Kirkeby ist der der Metamorphose – die potenzielle Wandlungsmöglichkeit von Gesteinen, Tieren, Pflanzen und Menschen. Auch seine Motive wandeln sich: Der Baum kann zum Tor werden, der menschliche Körper zum Baum. Seine Skulptur trägt deutlich die Spuren der Bearbeitung. Man kann den Ton erkennen, aus dem das Modell geformt wurde. Materialbezogen und fragmentarisch, so könnte man diese Arbeit charakterisieren. Kirkeby möchte nicht abbilden, sondern eine metaphorische Verkörperung von Ganzheit zum Ausdruck bringen.