Werke
Staffetta II 40
Die skulpturale Artikulation des Raumes steht im Zentrum des Schaffens von Ruud Kuijer, der u. a. an der Akademie der Künste in Berlin gelehrt hat. Er lotet die plastischen Qualitäten verschiedener Formelemente aus und experimentiert mit Gewicht und Statik, Gleichgewicht und Schwerkraft, Bewegung und Gegenbewegung. Dabei entwickelt er eine eigenständige skulpturale Formensprache und schließt durch seine Materialwahl zugleich an die Verwendung des Baustoffs Beton in der Architekturgeschichte seit den 1920er-Jahren an. Häufig wählt er auch ein architektonisches Element als Ausgangspunkt seiner Werke. Beispielhaft hierfür steht in Eschborn bei Blickachsen 12 seine „Vensterskulptuur V“. Entscheidend sind auch hier Bewegungsverschiebungen, Gewichtsverlagerungen und Durchblicke. Kuijer belässt all seine Werke materialsichtig, und betont so ihren abstrakten Charakter – selbst wenn er diesen durch augenzwinkernd eingearbeitete Objekte wieder aufbricht, wie in „Staffetta II“ und der in Eschborn ausgestellten Arbeit ohne Titel. An jedem der von Ruud Kuijer bespielten Standorte der Blickachsen 12 ist eine Gruppe seiner Arbeiten zu sehen, die unterschiedliche Ausprägungen seines Formenkanons vorstellt und Kontraste ebenso wie Gemeinsamkeiten aufzeigt.