Sean Scully

(Irland / USA) *1945 in Dublin

Sean Scully wird seit vier Jahrzehnten international als einer der Erneuerer der abstrakt-geometrischen Malerei gefeiert. Sein Interesse für das Zusammenspiel von Linien und Flächen und die damit verbundene Tektonik setzte er anfangs in Gitter- und Rasterstrukturen mit scharfen Kanten um. Auf die amerikanische Minimal Art reagierte Scully in den 1980er-Jahren mit frei gemalten, flächigen Farbbahnen und führte so das Subjektive und Emotional-Sinnliche in seine Malerei ein. Seitdem entsteht die Ausdruckstärke seiner Gemälde mit ihren immer noch klaren, geometrischen Bildaufbauten durch intuitive Farbwahl und eine gestische und in plastischen Schichten ausgeführte Malweise. Seit Anfang des Jahrhunderts hat Scully auch zahlreiche, teils monumentale Skulpturen aus verschiedenen Materialien geschaffen, die er zuletzt 2018 in einer umfangreichen Einzelausstellung im Yorkshire Sculpture Park zeigte. Die vier Meter hohe, bei Blickachsen 12 ausgestellte Skulptur „Dale Stone Stack“ (Dale-Stein-Stapel), deren Titel auf den Sandstein aus der Region der Yorkshire Dales verweist, zeichnet sich durch ihre Materialität und malerische Qualität zugleich aus: Steinfarben, Oberflächenbehandlungen und Statik wirken, als hätte der Künstler eines seiner abstrakten Streifenbilder ins Dreidimensionale überführt.

Exponate

Blickachsen 12