Richard Deacon

(Großbritannien) *1949 in Bangor, Wales

Mit beeindruckender Konsequenz und Experimentierfreude hat Richard Deacon seit den 1970er Jahren ein komplexes Werk aus abstrakten Raumkonstruktionen geschaffen, für das er bereits vielfach ausgezeichnet wurde. Seine Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Werkstoffen und die Freude an der Manipulation seiner Materialien bilden die Grundlage für die plastische Formgebung. Er bezwingt die Widerständigkeit von Metall und presst Holz in endlose geschwungene Gebilde, die den Raum durchdringen. „Siamese Metal #6“ ist Teil einer Serie, in der Deacon jeweils zwei Stahlrohr-Strukturen so miteinander kombiniert, dass sie sich in einem gemeinsamen Bereich überschneiden. Obwohl sie zu einer Gesamtstruktur verbunden sind, bleiben sie als je einzelne Form erfahrbar. Der Begriff „Siamese“ im Titel dieser Arbeiten bezieht sich nach Deacon „auf die Zwillingsbildung bei einem Doppelschlauchanschluss für Rohrleitungen (englisch: Siamese junction) und geht zurück auf die heute [im Englischen] diskreditierte Bezeichnung für körperlich miteinander verbundene Zwillinge, nach einem Akrobatenpaar am Hof des Königs von Siam im neunzehnten Jahrhundert.“ Individualität und Eigenständigkeit werden hier mit Gemeinschaft, Austausch oder Durchdringung in Beziehung gesetzt.

Exponate

Blickachsen 9