Philip Aguirre y Otegui

(Belgien) *1961 in Schoten

Die Skulpturen, Assemblagen und Zeichnungen von Philip Aguirre y Otegui haben einen ausgeprägten Bezug zur modernen Gesellschaft. Aguirre erforscht den Einfluss, den die Geschichte oder gegenwärtige politische und gesellschaftliche Verhältnisse auf die Identität eines Individuums ausüben. Seine Skulpturen sind Archetypen, unheroische und unsentimentale Träger universeller Problematiken. Dieser Eindruck wird dadurch verstärkt, dass die Figuren isoliert und erstarrt wirken, auch wenn sie mitten in einer Bewegung begriffen sind. Auch die beiden in „Blickachsen 10“ gezeigten Arbeiten sind Momentaufnahmen. „Men shaking hands (Politicians)“ zeigt im Bad Homburger Schlosspark zwei Politiker, die sich die Hand geben, dabei aber nur Augen für den Fotografen haben. Der im Foyer des Steigenberger Hotels ausgestellte „Man met borden / Man with Plates“ trägt einen Stapel Teller und scheint dabei in einer sich unendlich wiederholenden Aufgabe begriffen. Aguirre arbeitet mit traditionellen Materialien wie Bronze, Terrakotta oder Holz, die er glättet und poliert. Dies verleiht seinen Skulpturen eine an die Antike gemahnende Ästhetik. Aguirre schwimmt gegen den Strom zeitgenössischen Stilempfindens – aber, so der Künstler: „Ich kann nicht mit einer Skulptur beginnen, ohne an Schönheit zu denken.“