Norbert Kricke

(Deutschland) *1922 in Düsseldorf, †1984 in Düsseldorf

Mit seinen „Raumplastiken“ prägte Norbert Kricke entscheidend die deutsche Nachkriegsmoderne mit. Nach ersten figürlichen Skulpturen widmete er sich ganz der Linie als plastischem, raumschaffendem Element. Erst in geometrischen, rechteckigen Biegungen, dann zunehmend als frei fließende, filigrane Gebilde sind seine Entwürfe von der Dynamik im Raum geprägt, leiten den Blick entlang ihrer Bewegungen durch die Dreidimensionalität. Volumen ist für Kricke nicht massiv und fest abgegrenzt, sondern wird durch die fein gezeichneten Linien umschrieben. Die „Große Kurve 2“ schlängelt sich elegant und frei von jeglicher geometrischen Regel über den Rasen, um am Ende dynamisch in die Höhe zu steigen. Man kann ihren Verlauf in Gedanken weiterzeichnen, als offene Form ebenso wie als geschlossene – ungebunden, unkalkulierbar und dennoch einen Raum umreißend. Außenkante, Energielinie oder Wellenstrom – Krickes Plastiken übersetzen die unsichtbaren Strukturen und Möglichkeiten des Raums in flüchtige, metallisch schimmernde Lineaturen.
Norbert Kricke studierte bis 1947 an der Hochschule der Künste in Berlin und nahm an der documenta 2 und 3 sowie 1964 an der Venedig-Biennale teil. Im gleichen Jahr wurde er an die Kunstakademie Düsseldorf berufen, der er von 1972 bis 1981 als Rektor vorstand.

Exponate

Blickachsen 13