Magdalena Abakanowicz

(Polen) *1930 in Falenty; †2017 in Warschau

Das Werk der seit 1965 vielfach ausgezeichneten Künstlerin Magdalena Abakanowicz wurde weltweit im öffentlichen Raum zahlreicher Städte und in den großen Museen präsentiert und gehört international zu den wichtigen Sammlungsbeständen. Verschiedene ihrer ausdrucksstarken und stets herausfordernden Skulpturen und Figurengruppen für den Außenraum wurden auch in vergangenen „Blickachsen“-Ausstellungen gezeigt. Bei „Blickachsen 9“ zeigt Abakanowicz nun am Frankfurter Flughafen im Gebäude The Squaire drei ihrer charakteristischen Werke aus harzgetränktem Sackleinen. Zwei gewaltige, auf Stangen befestigte und durch den Titel als Vögel ausgewiesene Geschöpfe ohne sichtbare Sinnesorgane wirken trotz ihrer ausgebreiteten Schwingen, als seien sie auf ihrer Verankerung gefangen. Entschieden geerdet hingegen ist ungeachtet ihrer Kopflosigkeit die mit physischer Kraft und feierlicher Getragenheit ausschreitende, überlebensgroße menschliche Figur “Tall“ (Hochgewachsen). Das Fehlen von Kopf und Armen verleiht ihr ein Moment des Unheimlichen, doch durch die kühne Verbindung von Rumpf und Beinen tritt die Figur mit monolithischer Wucht hervor und erweitert die figurative Bildwelt der Künstlerin in einen Bereich, der an die Gewaltigkeit von Baumriesen denken lässt.