Fritz Wotruba

(Österreich) *1907 in Wien; †1975 in Wien

Der Österreicher Fritz Wotruba zählt zu den großen europäischen Künstlern des 20. Jahr­hunderts. Ursprünglich als Stanzengraveur ausgebildet, studierte er Bildhauerei an der Kunst­gewerbeschule in Wien. Während der Zeit des Nationalsozialismus emigrierte er in die Schweiz, wo er weiterhin künstlerisch tätig sein konnte. Später leitete er an der Akademie der Bildenden Künste in Wien über viele Jahre die Meisterklasse für Bildhauerei. Hier prägte er mehrere Künstlergenerationen, darunter ihrerseits inzwischen namhafte Bildhauer wie Joannis Avramidis oder Josef Pillhofer, die ebenfalls bei den „Blickachsen 11“ vertreten sind. Wotrubas Schaffen setzt sich stets mit dem menschlichen Körper auseinander, wobei er diesen nicht naturalistisch abbildet, sondern dessen Grundstrukturen in geometrisch abstrahierte Formen überführt. Die beiden Bronzen „Große stehende Figur“ und „Große Skulptur“ im Schlossgarten sind beispielhaft für Wotrubas so charakteristische Kunst, die aus additiv zusammengefügten, oft übereinander aufgetürmten Kubenelementen besteht. Wotruba verwendete für sein umfangreiches Gesamtwerk sämtliche Materialien der traditionellen Skulptur – Holz, Stein, Eisen oder Bronze – und entwickelte daraus seine architektonisch anmutenden Arbeiten.