Elisabeth Frink

(Großbritannien) *1930 in Thurlow, England; †1993 in Blandford Forum, England

Elisabeth Frinks Kunst ist immer figurativ: Viele ihrer Skulpturen zeigen mythisch aufgeladene Tiergestalten wie Vogel, Adler, Wasserbüffel oder Kriegspferd. Darüber hinaus ist sie für eine Reihe bedeutender Portraits bekannt. Ihre anlässlich der „Blickachsen 6“ gezeigte Skulptur „In Memoriam II“ greift die Bildnisbüste als klassisches Thema der Bildhauerei und als Form des Gedenkens an einzelne Personen auf. Mit ihren eher traditionell gehaltenen Bronzeplastiken folgt Frink zu keinem Zeitpunkt aktuellen Modeerscheinungen. Sich selbst treu bleibend, steht sie mit ihrer Arbeit in der Tradition eines Wilhelm Lehmbruck: Die menschliche Gestalt fungiert als Ausdrucksträger existenzieller Erfahrungen. In ihrer Skulptur „Atlas“ beschäftigt sich Frink mit einem Thema der griechischen Mythologie und einem traditionellen Motiv der Bildhauerei: Der Titan Atlas wurde von Zeus für seine Teilnahme am Kampf gegen die Götter dazu verdammt, für alle Zeiten den Himmel bzw. den Erdball auf seinen Schultern zu tragen. Nicht gerichtete Kraft und Stabilität, sondern Labilität und damit Gefährdung zeigt die Bewegung der „Atlas“-Skulptur Elisabeth Frinks, die ein Entgleiten der angedeuten Erdkugel erahnen bzw. befürchten lässt.

Exponate

Blickachsen 6