Anillo 13

Der mexikanische Bildhauer Sebastian - mit bürgerlichem Namen Enrique Carbajal - ist international bekannt durch seine monumentalen, farbig gefaßten Stahlplastiken im urbanen Umfeld. Das Gefühl für die Dimension hat er sich bei seinem Freund und Lehrer Mathias Goeritz angeeignet, bei dem er Jahre gearbeitet hat. Sebastian entwickelt seine riesigen Stahlarbeiten aus aufklappbaren und variablen Papp- oder Holzkonstruktionen. Aufge-baut aus komplizierten kristallinen Einzelformen bilden diese mit all ihren variablen Möglichkeiten eine äußerst heterogene Formenvielfalt. Die harmonisch ineinander übergehenden stereometrischen Körper seiner Großplastiken werden durch die monochrome, meist rote oder blaue Bemalung vereinheitlicht, ja, zum Teil sogar unkenntlich. Auf diese Weise entsteht aus der Komplexität seiner Formen die Einheitlichkeit der Gesamtplastik. Die in dunklem Blau gefaßte Arbeit „Anillo" von 1998 (Plan Nr. 13) ist gegen die mitunter bis 50 m hohen sonstigen Plastiken des Mexikaners vergleichsweise klein, stellt aber ein gutes Beispiel seiner Arbeitsweise dar. Auch dieses Werk mit den unterschiedlichen Durchblicken und Ansichten beherrscht den Raum um sich und bildet einen formalen wie farbigen Anziehungspunkt, der trotz der dominierenden konstruktiven Struktur sich wohltuend einfügt in die Natur des Kurparks.