Werke

Traction avant, traction après

Traction avant, traction après 1

Der französisch-amerikanische Künstler Arman (geb. Armand Pierre Fernandez) zählt zu den Hauptvertretern des Nouveau Réalisme. Im Bestreben, die Alltagsrealität in die Kunst zu integrieren, schuf Arman Werke wie seine berühmten „Accumulations“, in denen er jeweils unzählige identische Gebrauchsgegenstände anhäufte oder rhythmisch anordnete. Die Arbeit „Traction avant, traction après“ zeigt ein verfallenes Auto, einen Traction Avant („Frontantrieb“), wie die ersten Citroën-Serienmodelle mit Vorderradantrieb hießen, die zwischen 1934 und 1957  gebaut wurden. Die Skulptur gehört der Serie „Atlantis“ an, deren Titel das Motiv des sagenhaften,  untergegangenen Inselreichs aufruft. Für diese Arbeiten hat Arman unterschiedliche Alltagsgegenstände in Bronze gegossen und mit einer dichten, opaken Patina überkrustet. So erinnern die Objekte an archäologische Artefakte einer untergegangenen Zivilisation, die lange im Meer versunken lagen. Doch die scheinbaren Anzeichen eines langen Zerfallsprozesses sind gerade kein Beleg für Alter und historische Authentizität: Die erkennbare Modernität der  Gegenstände widerspricht einer Projektion in eine mythische Vergangenheit. Vielmehr bezeichnet Arman diese Arbeiten als „imaginäre Segmente der Archäologie der Zukunft“.

Künstler Arman
Erstellungsjahr1991
TechnikBronzeguss
Maße157 x 553 x 386 cm
ausgestellt inBlickachsen 9, Bad Homburg