Werke

Le Gigolo

Le Gigolo 9

Die seit 1982 in Frankreich lebende Künstlerin Gloria Friedmann beschäftigt sich in ihren Skulpturen,
Installationen, Videos und Fotografien mit dem Verhältnis des Menschen zu seiner Umwelt,
mit gesellschaftspolitischen ebenso wie mit ökologischen Fragen. Sie hält uns einen Spiegel
vor, erzählt mit unterschiedlichen künstlerischen Mitteln vom Zustand der Welt und warnt
davor, bei allem technologischen Fortschritt die eigene Vergänglichkeit aus den Augen zu
verlieren. Auch die in „Blickachsen 9“ ausgestellte Arbeit „Le Gigolo“ steht in diesem Kontext.
Friedmann greift das mittelalterliche Bildmotiv des Totentanzes auf, um es – durchaus
humorvoll – als zeitgenössisches Thema zu behandeln. Sie führt Leben und Tod in Gestalt
des titelgebenden Gigolos und eines Skeletts zum danse macabre zusammen. In Umkehrung
der traditionell dargestellten Machtverhältnisse hat hier jedoch der überlebensgroße Gigolo
(in der eigentlichen Wortbedeutung ein Eintänzer in einem Tanzlokal) die Führung übernommen
und trägt erhobenen Hauptes das Skelett mit seiner grünen Pappnase tanzend übers
Parkett. Im Widerspruch zum Themenfeld des Totentanzes scheint die einheitliche silberne
Farbgebung das ungleiche Paar der Zeit zu entheben.

Künstlerin Gloria Friedmann
Erstellungsjahr2007
TechnikStahl, Polyesterharz, Gips, Aluminium
Maße220 x 180 x 70 cm
ausgestellt inBlickachsen 9, Bad Homburg

Kunstwerke von Gloria Friedmann

Blickachsen 9