Werke

Le dernier cri

Le dernier cri 8

Erik Dietmans Werke entziehen sich einer Einordnung in die gängigen Kategorien der Kunst des
20. Jahrhunderts. Zwar war er durch Fluxus und Nouveau Réalisme beeinflusst, schloss sich
aber keiner dieser Künstlergruppen an. Dietman verknüpft in seinen äußerst fantasievollen
Arbeiten Sprache, Poesie, Bedeutung und materiellen Ausdruck. Er experimentiert mit einer Fülle
unterschiedlicher Materialien und Techniken und entwickelt daraus eine sehr eigene visuelle
Sprache. Die großformatige Bronze „Le dernier cri“ wirkt wie eine aus Knetmasse zusammengesetzte
Riesenschnecke mit dickem Kugelkopf, deren Haus dreieckig geraten ist. Beim Umschreiten
der dennoch lebendig wirkenden Figur ergeben sich immer neue Ansichten und
Gestaltbildungen. Die Mischung aus assoziativ aufgerufenen visuellen Zitaten, treffsicherer
Beobachtung und der spielerisch-grotesken Grundstimmung des Werkes ist charakteristisch für
Dietmans Arbeiten. Auch der Titel arbeitet nach demselben Verfahren: „Le dernier cri“ ist – neben
der Doppelbedeutung von todschick/Todesschrei – ein Verweis auf Edvard Munchs „Der Schrei“.
Hinter dem ersten Eindruck einer kindlichen Form verbirgt sich eine vielgliedrige Kette gestaffelter
Gedanken und Interpretationen, die der Künstler mit Witz und grotesker Fantasie erkundet.

Künstler Erik Dietman
Erstellungsjahr1994
TechnikBronzeguss
Maße300 x 212 x 212 cm
ausgestellt inBlickachsen 9, Bad Homburg

Kunstwerke von Erik Dietman

Blickachsen 9