César

(Frankreich) *1921 in Marseille; †1998 in Paris

Der französische Bildhauer und Objektkünstler César (César Baldaccini) wurde in seinem frühen Werk von Giacometti und Richier beeinflusst, die er nach seinem Studium in Paris kennenlernte. Ab 1960 schuf César im Dunstkreis des Nouveau Réalisme seine damals aufsehenerregenden „Compressions dirigées“ (geleitete Kompressionen), für die er Autowracks und andere Metallobjekte mithilfe einer hydraulischen Presse zu kubischen Formen komprimierte. Den entgegengesetzten Aspekt der Verformung vertiefte César in seinen „Expansions“ (Ausdehnungen) aus einem besonderen Polyurethan-Schaum. Dieser ist zunächst flüssig, an der Luft jedoch vergrößert er sein Volumen deutlich und härtet rasch aus. César goss den Kunststoff aus – und ohne weiteren Eingriff des Künstlers entstanden abstrakte Bodenskulpturen, deren fladenartige, amorphe Form allein vom Material bestimmt wird. Ungehindert breitete sich die träge fließende Masse im Raum aus. Damit verweisen die „Expansions“ auf die Wahrnehmung von Volumina im Raum und deren Beziehung zu ihrer Umgebung. In „Blickachsen 9“ wird in Bad Homburg eine der für die Aufstellung im Freien in Eisenguss übertragenen „Expansions“ gezeigt. Hier bildet die Härte des Materials einen Kontrast zur Weichheit der Form.

Exponate

Blickachsen 9