Vera Röhm

(Deutschland) *1943 in Landsberg/Lech

Vera Röhm befasst sich seit Beginn der 1980er Jahre in ihrem umfangreichen künstlerischen Werk mit der visuellen Darstellung von Raum und Zeit, die sie hin und wieder in textuellen Arbeiten umsetzt. Für „Blickachsen 7“ hat sie eine poetische Installation entworfen, die sich auf das natürliche Umfeld der Parklandschaften und den Kreislauf der Natur aus Entstehen, Werden und Vergehen bezieht. Zugleich rekurriert sie auf das Ausstellungsthema der „Blickachsen“. Für den Kurparkweiher und den Schlossparkweiher hat die Künstlerin Textfragmente aus Ovids in seinen Metamorphosen enthaltener Erzählung über „Narcissus und Echo“ ausgewählt, die nun in großen gelben Lettern auf dem Wasser der Weiher schwimmen und den Besucher dazu anregen, sich – wie Narcissus – in die Betrachtung der Wasserfläche zu vertiefen. Durch die anamorphotische Verzerrung des flach auf dem Wasserspiegel ausgedehnten Textes können die Buchstaben nur aus einer bestimmten Perspektive als Text gelesen werden. Die Künstlerin selbst kommentiert ihre Arbeit mit den Worten: „Ein Spaziergang im Park ist mit Verweilen, Schauen, Bewegen verbunden. Wasser ist nicht nur ein Element der Natur, es besitzt auch physikalische Phänomene – der Himmel, die Sterne, die Bäume spiegeln sich im Wasser – auch der Mensch.“