Werke

Meditationssteine

Meditationssteine 9

Vier rechteckige, polierte Steine liegen in leichter Bogenform hintereinander und führen so in den Park hinein. Die Formen sind sorgfältig aber schlicht, die Oberflächenstruktur leicht gewellt und glänzend poliert, die Farbigkeit des blauen brasilianischen Granits hebt sich ab vom Rasen und scheint mit ihren zarten weißen Einsprengseln doch tief und schwebend. Karl Prantls vier Meditationssteine (Plan Nr. 9) wirken fremd und sind doch ganz Teil der Natur. Die bildhauerischen Eingriffe in den Stein sind äußerst sparsam und schonend, aber gerade deshalb auch besonders augenfällig: Perlenartige Erhebungen sind feinfühlig und erhaben am Rand oder im Inneren der Oberfläche herausgearbeitet, laufen wie geschnürt über den Stein und gehen wieder in ihn ein. Kein zerstörerischer Meißelhieb reißt den Stein auf, sondern die vorsichtig streichelnde Hand des Bildhauers hat die Seele des Steines berührt und geformt. Ganz im Sinne der Erfahrung Constantin Brancusis behandelt Prantl den Stein: „ Während du den Stein behaust, entdeckst du den Geist deines Materials und seine besondere Eigenschaft. Deine Hand denkt und folgt den Gedanken des Materials." Prantl geht in seinen Steinen eine neue „Verbindung von Kunst und Leben" ein (Peter Weiermair). Die Stille und feierliche Konzentration seiner Zeichen auf den Steinen zusammen mit der sie umgebenden Natur, den Bäumen und dem Wind, erheben das sinnliche Erlebnis zur Meditation, zur inneren Kontemplation.

Künstler Karl Prantl
Erstellungsjahr1986/88
Technikblauer brasilianischer Granit
Maßeje 15 x 220 x 150 cm
ausgestellt inBlickachsen 2, Bad Homburg

Kunstwerke von Karl Prantl

Blickachsen 2