Bruno Gironcoli
(Österreich) *1936 in Villach; †2010 in Wien
Bereits 1971 vertrat Bruno Gironcoli Österreich auf der Biennale in São Paulo, später auch in Venedig. Als Nachfolger von Fritz Wotruba war der mehrfach ausgezeichnete Künstler Leiter der Bildhauerschule an der Wiener Akademie der bildenden Künste. Von 1977 bis 2004 prägte er dort eine ganze Generation von Bildhauern, darunter Manfred Erjautz, Michael Kienzer und Markus Wilfling, die ebenfalls in „Blickachsen 11“ ausstellen. Vor seinem Studium der Malerei absolvierte Gironcoli eine Ausbildung zum Goldschmied. Aspekte des ‚Zusammenschmiedens‘ finden sich auch in seinen meist monumentalen Skulpturen: Häufig entspringen einem Stammobjekt die unterschiedlichsten organischen und geometrischen Formen und verdichten sich zu einer ausdrucksstarken und doch immer rätselhaften Einheit. Der Verzicht auf einen Titel für die aus Aluminium gegossene Skulptur im Bad Homburger Schlosspark unterstreicht die Aufforderung, die Arbeit unvoreingenommen zu betrachten und dabei weniger nach ihrer Bedeutung oder Identität zu fragen als vielmehr ihr Formenrepertoire und ihre Offenheit anzunehmen. Charakteristisch für die Werke Bruno Gironcolis ist ihre silbrig matte, metallene Oberfläche, die einerseits Distanz erzeugt und andererseits das umgebende Licht in sich aufnimmt.