Iris Le Rütte

(Niederlande) *1960 in Eindhoven

Skulpturen, Zeichnungen und Gedichte bestimmen das Werk Iris Le Rüttes. Auch als Inspirationsquelle für ihr skulpturales Werk dient Le Rütte die Literatur, insbesondere die Versdichtung. Im Skulpturenpark Niederhöchstadt zeigt die Schülerin des Bildhauers Auke de Vries drei Bronzeplastiken. In „Daphne in de wind“ und „Daphne, vergeten herinnering“ (Daphne, vergessene Erinnerung) greift sie den antiken, durch Ovids „Metamorphosen“ bekannten Mythos der Nymphe auf, die auf der Flucht vor Apoll in einem Stoßgebet um Befreiung von ihrer anmutigen Gestalt fleht, sofort Wurzeln schlägt und sich in einen Lorbeerbaum verwandelt. Le Rütte folgt jedoch in ihrer Interpretation des Motivs weder der dichterischen Vorlage noch den Darstellungskonventionen in der Kunstgeschichte. Vielmehr unterstreicht sie die sinnliche Körperlichkeit ihrer „Daphne“-Figuren, die tänzerisch auf Zehenspitzen stehend und mit befreit ausgebreiteten Armen mit der Natur zu verschmelzen scheinen. Die Arbeit „Iucundi acti labores“ trägt als Titel ein Cicero-Zitat, das mit dem Sprichwort „nach getaner Arbeit ist gut ruhen“ übereinstimmt. Die allegorische Komposition zeigt ein von zwei goldenen Händen zu einer Sitzbank drapiertes Tuch und vertraut auf die heitere Kraft des poetischen Bildes.