Giacomo Manzù

(Italien) *1908 in Bergamo; †1991 in Ardea

Der Italiener Giacomo Manzù absolvierte eine Ausbildung als Goldschmied und Stuckateur, bevor er sich im Alter von 20 Jahren ganz seiner Tätigkeit als Graphiker, Zeichner und Bildhauer widmete. Er fand schnell zu seinem persönlichen, figurativen Stil, in dem er den plastischen Impressionismus des Italieners Medardo Rosso mit der klassischen Volumetrie des französischen Bildhauers Aristide Maillol verband. Manzù widmete sich überwiegend der Darstellung menschlicher Figuren, die vielfach der christlichen Themenwelt entnommen sind. Die Gestaltung der „Pforte des Todes“ an der Kathedrale Sankt Peter in Rom zählt zu seinen wichtigsten Arbeiten. Im Bad Homburger Schlosspark ist nun seine Skulptur „Il Cardinale / The Cardinal“ zu besichtigen. Nach eigener Aussage löste das zeitlose Bild des von Kardinälen umgebenen Papstes eine Serie von über 50 Kardinalsdarstellungen aus, die sein zeichnerisches und plastisches Werk lange bestimmen. Stehend oder sitzend loten sie die Möglichkeiten der essentiellen Form aus. Der in Bad Homburg ausgestellte „Kardinal“ zeigt unten noch die bewegte Schichtung von Körper, Untergewand und Chormantel, während die Figur nach oben hin zunehmend zu einer symmetrischen und geometrischen Figur wird, die so einen überzeitlichen Charakter erhält.

Exponate

Blickachsen 10