Manfred Pernice

(Deutschland) *1963 in Hildesheim

In seiner bildhauerischen Praxis verwendet Manfred Pernice bescheidene Alltagsmaterialien aus Bau und Handwerk wie Pressspan, Tischlerplatten, Kacheln, Eisenstäbe und Beton. Indem er seine Skulpturen durch Objekte, Texte und Zeichnungen ergänzt, verleiht er ihnen ortsspezifische Bezüge. Von Anfang an spielen in Pernices Schaffen Behältnisse, vor allem Dosen, eine besondere Rolle. In diesem Zusammenhang steht auch die bei den Blickachsen 14 präsentierte „Parkdose“. Deren Bestimmung scheint es zu sein, die Kluft zwischen nachkriegszeitlichem Kiosk und Kunstobjekt zu überwinden – der graue Beton lässt an Bunker oder brutalistische Architektur denken. Eine vom Künstler verfasste Handreichung gibt das Werk als authentisches, denkmalgeschütztes Gebäude aus den 1940er-Jahren aus. Im Kurpark steht die „Parkdose“ im Dialog mit der nüchternen Architektur der nahegelegenen Klinik sowie im spannungsreichen Kontrast zur grünen Umgebung und zur Gartenkunst Lennés.
Manfred Pernice studierte an den Kunsthochschulen in Braunschweig und Berlin. Er zeigte seine Arbeiten international in zahlreichen großen Institutionen und in vielen renommierten Ausstellungsformaten wie der Venedig-Biennale und der documenta. Pernice lehrte 2004-2009 an der Wiener Kunstakademie, seit 2012 ist er Professor an der UdK Berlin.

Exponate

Blickachsen 14