Grace Schwindt

(Deutschland) *1979 in Offenbach am Main

Grace Schwindt verwebt in ihrer künstlerischen Praxis die Medien Film, Performance, Skulptur und Zeichnung. Sie beschäftigt sich insbesondere damit, welche Rolle Körper – im Wechselspiel mit Sprache und Objekten – in der Entstehung von Geschichte und Erinnerung spielen. Darüber hinaus versucht sie sichtbar zu machen, wie sich gesellschaftliche Strukturen auf Körper und Psyche der Einzelnen auswirken, diese disziplinieren, gestalten und verformen. So zitiert die bei den Blickachsen 14 ausgestellte Skulptur „Arched Figure“ auch den „Arc de Cercle“, der in der Medizingeschichte als kreisbogenartige Überstreckung des Körpers bei einem ‚hysterischen’ Krampfanfall beschrieben wurde. Die bronzenen Füße und Beine der Frauenfigur sind klar konturiert, während sich der zurückgebeugte Oberkörper zunehmend von anatomischer Genauigkeit entfernt. Der Torso löst sich in eine weiße, amorphe Masse auf, die sich rücklings über den Boden ergießt. So schafft Schwindt das Bild einer fragilen Balance zwischen kontrollierter Verrenkung und drohendem Kontrollverlust, in dem sich eine spannungsreiche Ambivalenz von Kraft und Verletzlichkeit manifestiert.
Grace Schwindt studierte an der University of Westminster und der Slade School of Fine Arts in London und zeigte ihre Werke in Einzel- und Gruppenausstellungen weltweit.

Exponate

Blickachsen 14