Franka Hörnschemeyer

(Deutschland) *1958 in Osnabrück

Für die Bildhauerin Franka Hörnschemeyer ist der Raum im Verhältnis zum Körper das zentrale Thema. Sie verwendet vielfach industriell vorgefertigte Materialien der Bauindustrie wie Schalelemente, Gipskarton oder Aluminiumverbundplatten. So entstehen architekturbezogene Konstruktionen, die die Struktur von Räumen akustisch und visuell offenlegen und oft in Dialog mit den sozialen und historischen Dimensionen der jeweiligen Orte treten. Für die Blickachsen 14 entstand mit „Equation (f)“ (dt. Gleichung, Gleichgewicht) eine Skulptur, die im Kurpark eine eigene Dynamik der Perspektiven und der Balance der Formen entfaltet. Auf einer offenen Struktur aus Schalungsgittern, wie sie im Betonbau als Rahmen dienen, liegt ein annähernd gleich großer, auf die Spitze gestellter Würfel aus Schalungsplatten. Körperhaftigkeit wird hier im Umkreisen der Skulptur erlebbar als Spiel zwischen Transparenz und Gewicht, An- und Abwesenheit von Material, Bewegung und Sichtbezügen im Raum. Zugleich scheint hier aber auch die soziale Komponente eines innerstädtischen Orts auf, der als Kurpark Ruhe und Beständigkeit vermittelt, tatsächlich aber stets mit den urbanen Veränderungen, der Vergänglichkeit und den Aktivitäten der Stadtbevölkerung konfrontiert ist.
Franka Hörnschemeyer studierte an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg, bevor sie für ein Jahr nach New York zog. Mit ihrer Arbeit ist sie bis heute international in vielen Ausstellungen präsent und erhielt zahlreiche Aufträge für Kunst im öffentlichen Raum, darunter „BFD – bündig fluchtend dicht“ (1998/2001) für das Paul-Löbe-Haus des Deutschen Bundestags in Berlin. Hörnschemeyer lehrte an mehreren Hochschulen im In- und Ausland und war bis 2024 Professorin an der Kunstakademie Düsseldorf.

Exponate

Blickachsen 14