Sonja Vordermaier

(Deutschland) *1973 in München

Sonja Vordermaier schafft in ihren Skulpturen und Installationen produktive Irritationsmomente. Für Blickachsen 13 hat sie die Installation “Rubato” entworfen. Der Titel spielt auf eine musikalische Anweisung  (u.a. eine absichtlich asynchrone Spielweise) genauso wie auf das italienische Wort rubare (rubato: geraubt) an. “Rubato” ist zunächst eine Konstruktion aus zwischen Bäumen im Kurpark aufgespannten Gurten, die ein in Tarnstoff gehülltes Objekt fixieren. Zudem verwendet die Installation Augmented Reality (dt.: erweiterte Realität). Mithilfe ihres Smartphones können Besucher den virtuellen Teil der Arbeit entdecken: An der Unterseite des Textilobjekts ist in das Muster ein QR-Code eingebettet. Wird dieser mit der Kamera ausgelesen, öffnet sich eine webbasierte Applikation, in der der dreidimensionale Scan einer verzierten Riesenmuschel sichtbar wird. Diese stammt aus dem Arbeitszimmer des letzten Hohenzollernkaisers Wilhelm II. im Schloss Bad Homburg, wo sie heute wieder ausgestellt ist. Die Künstlerin holt in ihrer Arbeit das Artefakt mittels neuer Technologie in die Gegenwart und in den Außenraum, raubt es somit metaphorisch aus dem ursprünglichen Kontext. Die kuriose Muschel mit dem Greifvogelfuss ist zudem in vielerlei Hinsicht ein Beutestück: Entrissen aus den Meeren ehemaliger deutscher Kolonien, mit deutschem Reichsadler versehen, vollzieht sie in „Rubato“ eine Umcodierung – die Muschel erwacht zum Leben und stellt alles auf den Kopf...  Sonja Vordermaier hat ihre Arbeiten international bereits in Einzelausstellungen und zahlreichen Gruppenausstellungen gezeigt.

Diese Skulptur beinhaltet eine webbasierte Augmented-Reality-Anwendung.
Bitte scannen Sie mit der Kamera Ihres Smartphones den Code, der sich direkt auf der Skulptur befindet, und erlauben Sie Kamerazugriff, Motion-Tracking etc., um die AR-Projektion zu sehen.
Es ist keine App notwendig.

Mit freundlicher Unterstützung der Firma Scanmore GmbH, Scanmotion ®

Exponate

Blickachsen 13