Sabine Groß

(Deutschland) *1961 in Ulm

Bereits aus der Ferne weckt der Anblick der Plastiken von Sabine Groß sofort Erinnerungen an Altbekanntes: “Heimatloser Monolith” hat die Form eines Kartons in eindrucksvoller Größe; bei “MonuMax” handelt es sich scheinbar um einen sich hoch auftürmenden Stapel aus elf Pappboxen in unterschiedlichen Größen und alternierenden handelsüblichen Farben. Solche Verpackungsmaterialien sind in der Konsumgesellschaft allgegenwärtig, als Materialien für die Kunstproduktion bleiben sie dagegen häufig für Entwürfe reserviert, die selten öffentlich sichtbar werden. In der Nahsicht fällt auf, dass die Plastiken tatsächlich aus bemaltem Gips bestehen. Die reale Massivität des Materials steht damit im Widerspruch zur vorgesehenen Funktion des Vorbilds als Behältnis – eine künstlerische Geste, mit der Groß das Alltägliche und Beiläufige entfremdet und in den Fokus der Aufmerksamkeit der Betrachter stellt. Sabine Groß setzt sich in ihrem künstlerischen Schaffen häufig mit den Rahmenbedingungen des Kunstbetriebs auseinander. Ihre Arbeiten unterwandern konventionelle Vorstellungen von Authentizität und stellen den Mythos des künstlerischen Originals zur Diskussion. Groß ist Professorin für Bildhauerei an der Kunsthochschule Mainz und nahm europaweit an zahlreichen Ausstellungen teil.

Exponate