Werke
Warm Dry Stone and Palm Leaves 7
Die Skulptur „Warm Dry Stone and Palm Leaves” von Martin Boyce scheint aus alltäglichen Objekten zu bestehen: Drei parkbankähnliche Formen sind vertikal aufgerichtet und zu einer Art Paravent zusammengefügt; daran hängt – wie achtlos zurückgelassen – ein gelber Gartenschlauch aus Metall. Boyce greift hier auf sein charakteristisches Formenvokabular zurück: Das geometrische Muster in den ‚Bänken’ entwickelte er aus seiner Beschäftigung mit Ikonen des modernen Designs. Der Titel der Arbeit ist der eigenen Beschreibung eines verlassenen Zoos entlehnt: „Warmer, trockener Stein und Palmblätter, Keine Elefanten, Keine Giraffen, Keine Pinguine, Keine farbenprächtigen Vögel…”. Die Arbeit ruft so einen längst verschwundenen oder vielleicht nie dagewesenen Ort auf. Sie ist exemplarisch für Boyces langfristiges Interesse an der Geschichte von Form und Design unserer Umwelt und an der Transformation alltäglicher Räume. Immer wieder erschafft er Orte zwischen Erinnerung und Fiktion, in denen Designgeschichte, persönliche Erzählungen und urbane Relikte poetisch ineinandergreifen.
Martin Boyce studierte an der Glasgow School of Art und am California Institute of the Arts. Er vertrat Schottland 2009 auf der Venedig-Biennale, wurde 2011 mit dem Turner-Preis ausgezeichnet und hat eine Professur an der HFBK Hamburg inne.