Werke
Vertical Highways A20 19
Schon aus der Ferne ist das leuchtende Rot der „Vertical Highways“ von Bettina Pousttchi zu sehen. Spielerisch arbeitet die Künstlerin hier mit klassischen Leitplanken. Auch wenn man aufgrund der Verformungen denken mag, es handele sich um bereits beschädigte Teile, verwendet Pousttchi ausschließlich neues Material. Sie biegt, quetscht und dreht die Leitplankenelemente, fügt sie neu zueinander und richtet sie in die Vertikale auf. Durch die einfarbige Lackierung verbindet sie die gegeneinander gelehnten Elemente zu einer visuellen Einheit, die etwas Lebendiges zu verkörpern scheint: Die Skulpturen wirken wie Figuren, dynamisch, aus manchen Perspektiven sogar labil, und vermitteln den Eindruck von Veränderung und Beweglichkeit. Die Künstlerin arbeitet häufig mit Gegenständen, die der Steuerung von Bewegungen im öffentlichen Raum dienen. Sie selbst sagt dazu: „Oft bemerken wir gar nicht deren regulierende Funktion und wie sie uns begrenzen.“ Indem sie diese Objekte ihrer Funktion enthebt, stellt sie ihre ästhetischen Eigenschaften heraus, gibt ihnen eine neu wahrzunehmende Gestalt.
Bettina Pousttchi studierte Philosophie, Kunstgeschichte und Filmtheorie in Köln und Bochum sowie bildende Kunst in Paris und Düsseldorf. Seit 2001 stellt sie international aus und war zweimal auf der Biennale in Venedig vertreten.