Werke
United Enemies 23
Obwohl Thomas Schüttes Werk gleichermaßen Skulptur, Zeichnung und Malerei umfasst, wurde er vor allem als Bildhauer und zuerst durch seine architektonischen Modelle bekannt. Dem folgten bald figurative Plastiken und beziehungsreiche Installationen, die oft auch einen kritischen, bisweilen ironischen Blick auf Gesellschaft und soziale Kontexte eröffnen. Zwischen Großskulptur und kleinen Objekten arbeitet er bis heute mit einer großen Bandbreite an Materialien und Formfindungen und weiß immer wieder mit neuen Ansätzen zu überraschen. Zu den Blickachsen 13 steuert Schütte die zwei überlebensgroßen Bronzen „United Enemies“ (Vereinte Feinde) bei, die ursprünglich in zahlreichen Varianten als kaum 40 cm große Figurenpaare aus Fimo-Masse, Stoff und Kordel entstanden. Untrennbar miteinander verknotet, kahlköpfig und mit bis ins Groteske verzerrten Gesichtern stehen sie als verschnürte Dreibeine im Kurpark auf der Wiese – kampfbereite Feindespaare, die sich nicht regen können und solange zusammengezwungen und -gezwengt werden, bis sie möglicherweise in gegenseitigem Verständnis zur Ruhe kommen.
Thomas Schütte studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und ist weltweit in großen Ausstellungen vertreten. Für seine Biennale-Präsentation wurde er 2005 in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.