Werke
Door 12
In ihren Keramikskulpturen und Bronzen, aber auch in Gemälden, Zeichnungen und Collagen reflektiert Simone Fattal die Geschichte des Nahen Ostens. In ihre Arbeiten fließen Mythologie und Archäologie ebenso ein wie eigene Erfahrungen von politischer Instabilität, Krieg und Flucht. Die rauen, zerklüfteten Oberflächen ihrer Skulpturen scheinen Verletzlichkeit und Entbehrung zu offenbaren. So auch bei der Arbeit „Door“, die im Rahmen der Blickachsen 14 präsentiert wird: Die beiden Segmente des patinierten Bronzegusses, der wie eine rohe, unbehandelte Tonplastik wirkt, erinnern an brüchige Wände. Zusammengehalten werden sie scheinbar nur von langen Nägeln, die wie mit brachialer Gewalt durch sie gerammt sind. Die Oberfläche ruft zudem Assoziationen an Organisches, etwa an menschliche Haut, auf. So verdichten sich die ästhetischen Merkmale der Skulptur zu einem berührenden und subtil verstörenden Gesamteindruck.
Simone Fattal studierte in Beirut und Paris Philosophie und Archäologie und begann anschließend als Künstlerin und Dichterin, später in den USA auch als Verlegerin zu arbeiten. Als einer der wichtigsten Bildhauerinnen ihrer Generation wurden ihr weltweit Ausstellungen gewidmet, zudem nahm sie an zahlreichen namhaften Gruppenausstellungen teil, etwa 2022 und 2024 an der Venedig-Biennale.