Werke
Deep Sea Odyssey 14
Asta Grötings „Deep Sea Odyssey“, eine aus hellem Epoxidharz gegossene Jakobsmuschel, ist so groß, dass ein Mensch darin Platz finden könnte. Ihre Oberfläche scheint verwittert und von Moos bewachsen zu sein. Gröting setzt in ihren dreidimensionalen Werken häufig Abformungstechniken ein und thematisiert damit das Verhältnis von Vor- und Abbild. So ist das bei den Blickachsen 14 präsentierte Objekt eine Weiterführung ihrer frühen Arbeit „Muschel“ von 1982, der Silikonform einer Muschelschale, die sie auf ihre eigene Körpergröße bezog. Damals wies die Künstlerin mit der Muschel, die auch mit der Geburt der Venus assoziiert wird, auf die Situation der wenigen Frauen in der Bildhauerklasse der Akademie hin. Der Titel „Deep Sea Odyssey“ erinnert an große Abenteuer- und Heldengeschichten von Homer bis Jules Verne. Dazu passt auch, dass die Jakobsmuschel als Pilgersymbol gilt. Man möchte denken, dass die Muschel, von Strömungen durch das Meer getragen, selbst eine Reise unternommen habe – so wie auch die Entwicklung Grötings als Bildhauerin seit ihren Studienjahren als Reise gelten kann.
Asta Gröting studierte an der Kunstakademie Düsseldorf. Sie präsentierte ihre Arbeiten international, darunter im Rahmen der Biennalen von São Paulo, Sydney und Venedig. Sie lehrt als Professorin an der HBK Braunschweig.