Tamara Grcic

(Deutschland) *1964 in München

Tamara Grcic bezieht in ihren Werken oftmals den Stadt- oder Naturraum mit ein. Für Blickachsen 13 reagiert sie auf den Baumbestand des Kurparks und wählt für ihre Installation „577 & 657“ zwei markante Stämme. Den Titel bilden dabei schlicht die jeweiligen auf den Bäumen notierten Inventarnummern. Nicht nur durch diese werden die Bäume jedoch als Individuen markiert, sondern auch durch ihren charakteristischen Wuchs. Um die Stämme herum platziert Grcic jeweils einen farbig schillernden Edelstahlring, beschichtet mit Flipflop-Lacken aus der Autoindustrie. Je nach Position und Perspektive der Betrachtenden, Sonnenstand oder Tageszeit wirken die changierenden Farben des Lacks anders. Diese Oberflächenerscheinung zitiert einerseits die Bedeutung von Farben in der Natur – im Tierreich etwa zur Tarnung, als Warnung oder in der Balz –, andererseits steht sie in ihrer technischen Brillanz und Künstlichkeit auch in direktem Kontrast zur Natur des Parks.
Tamara Grcic studierte zunächst Kunstgeschichte und Kulturanthropologie, schließlich Freie Kunst an der Städelschule. Mit zahlreichen großen Ausstellungen im In- und Ausland sowie Installationen im öffentlichen Raum, unter anderem im Rahmen der Venedig-Biennale 2009, ist sie seit 2014 Professorin für Bildhauerei an der Kunsthochschule Mainz.

Exponate

Blickachsen 13