David Zink Yi

(Peru / Deutschland) *1973 in Lima

Im Kurpark Bad Homburgs stehen in Sichtweite des Tennisclubs während der Blickachsen 12 zwei rund fünf Meter hohe, silbrig glänzende Palmen. Es sind von David Zink Yi in verkleinertem Maßstab nachgebildete Exemplare der bis zu 35 Meter hoch aufragenden Fächerpalme Washingtonia robusta, des Wahrzeichens kalifornischer Metropolen. Zink Yi hat in München und Berlin studiert und bereits europaweit sowie in Nord- und Südamerika ausgestellt. Er versteht sich dezidiert als Bildhauer, auch wenn er in unterschiedlichen Gattungen wie Video, Malerei oder eben Skulptur arbeitet. Im Zentrum seiner Arbeit steht die Frage nach Identität und Verfremdung. Wenn vertraute Dinge durch künstlerische Eingriffe fremd werden, stellt sich die Frage, ob sie zur Identifikation und Selbstvergewisserung noch taugen. In seinen urban wirkenden „Washingtonia“-Palmen aus Edelstahl kontrastiert Zink Yi die Natürlichkeit der Form mit der kühlen Künstlichkeit des Materials. Zugleich assoziiert er die Werke mit der Religion der afrikanischen Yoruba und den darauf beruhenden afroamerikanischen Religionen: Darin wird die Palme als Sitz des populären Donnergottes Changó angesehen. Somit vereint der Künstler in „Washingtonia“ Aspekte gänzlich unterschiedlicher Identitäten – das Andere und Fremde im Vertrauten steht im Vordergrund.

Exponate