Josef Pillhofer

(Österreich) * 1921 in Wien; †2010 in Wien

Seit seinen internationalen Auftritten in Paris und auf der Biennale in Venedig in den 1950er-Jahren, gilt Josef Pillhofer als einer der wegweisenden österreichischen Bildhauer. Er studierte in Graz und Wien, dort auch bei dem ebenfalls in „Blickachsen 11“ vertretenen Fritz Wotruba. Zwischen 1954 und 1971 lehrte Pillhofer an unterschiedlichen Institutionen und forcierte stark die nicht-gegenständliche Skulptur. Er selbst wirkte, neben seinen frühen figür­lichen Kompositionen, bildhauerisch vornehmlich abstrakt und arbeitete mit Stein, Holz oder Metall. Das Thema der ‚Raumbewegung‘ prägt bereits seit etwa 1953 sein künstlerisches Schaffen. „Blickachsen 11“ zeigt in Bad Homburg Josef Pillhofers „Große Raumkonzeption“ aus dem Jahr 2002. Die Arbeit ist von Dynamik und Beweglichkeit gekennzeichnet, die sich, basierend auf drei Fußverankerungen, räumlich ausdehnt: Zahlreiche rechtwinklige Flächen sind zu einer gewaltigen Skulptur aus Corten-Stahl zusammengeschweißt, deren massives Gewicht aufgrund verwinkelter und ausladend in verschiedene Richtungen greifender Formen optisch aufgebrochen scheint. Corten-Stahl ist ein stark witterungsabhängiges Material, das sich farblich verändert und über die Zeit eine haptisch ansprechend strukturierte Oberfläche ausbildet.