Johan Tahon

(Belgien) *1965 in Menen

Der belgische Künstler Johan Tahon arbeitet mit fast obsessivem Gestaltungsdrang an seinen bevorzugt aus Gips und Keramik geformten, teilweise meterhohen Figuren. Ohne Vorarbeiten entstehen seine Werke in einem ständigen Arbeits- und Veränderungsprozess. Ihre Bestandteile werden unabhängig voneinander gearbeitet und zu menschen- oder tierähnlichen Fantasie- oder Traumgestalten zusammengesetzt, dann wieder zersägt und neu kombiniert. Es entstehen rätselhafte Figuren mit einer ganz eigenen Anatomie – an den Stellen von Händen oder Füßen befinden sich beispielsweise häufig ballonförmige Fortsätze, die diese Wesen handlungsunfähig erscheinen lassen. Zur Installation im Außenraum fertigt Tahon seine Skulpturen auch in Bronze oder Polyester an. In „Blickachsen 8“ ist er mit zwei Figuren im Bad Homburger Kurpark vertreten. Auf der Wiese unterhalb des Schmuckplatzes begegnet dem Besucher das fast vier Meter hohe Geschöpf mit dem Titel „Liminal Act“ (Grenzhandlung), während sich das „Offer“ (Angebot) benannte Wesen ganz in der Nähe auf zwei Schemeln präsentiert. Beide Arbeiten scheinen durch ihre ausdrucksstarke Präsenz einer Welt des Traums und des Unbewussten Gestalt zu verleihen.

Exponate

Blickachsen 8