Jean-Paul Riopelle

(Kanada) *1923 Montreal, †2002 Isle-aux-Grues

Jean-Paul Riopelle, einer der angesehensten Künstler Kanadas, war auch international tätig und während eines langjährigen Frankreich-Aufenthaltes in namhaften europäischen Ausstellungen vertreten. Als „Wild Canadian“ wurde er durch seine abstrakte Malerei bekannt, die durch einen pastosen Farbauftrag sowie einen ausdrucksstarken, gestischen Pinselstrich gekennzeichnet ist. Sein malerisches und zeichnerisches Werk ist vielfältig und reicht von der Ölmalerei über Tintenzeichnungen zu Collagen und Lithografien. Seit den 1960er Jahren schuf Riopelle zunehmend auch Skulpturen aus Bronze, die sich immer wieder mit Natur- und Tierformen auseinandersetzen und als Familien- und Schutzsymbole zu deuten sind. Er nimmt darin das Motiv des Totems auf, das auf der Vorstellung eines Wesens beruht, zu dem der Mensch qua Urverwandtschaft eine besondere Verbindung unterhält. Der Begriff stammt aus der Sprache der Ureinwohner des heutigen Québec, der Heimat des Künstlers. Der Bronzeguss „La Tour“ kann als charakteristische Skulptur Riopelles gelten, deren prägnante, grobe Oberflächen- beschaffenheit ihnen ihre besondere Lebendigkeit verleiht. Die Form dieser Arbeit weckt Assoziationen an eine stilisierte menschliche Gestalt mit einem Kopfputz aus Federn.

Exponate

Blickachsen 9