Gunter Damisch

(Österreich) *1958 in Steyr; †2016 in Wien

Als Maler und Bildhauer gehört Gunter Damisch zu den namhaften Künstlern österreichischer Gegenwartskunst. Er vertrat sein Heimatland 1985 auf der Biennale in São Paulo und hatte von 1997 an eine Professur an der Kunstakademie in Wien inne. Sein Werk ist geprägt von einem unverwechselbaren Formenrepertoire, das sich sowohl auf seine Malerei als auch auf seine Plastik erstreckt. Die patinierte Bronzeskulptur im Bad Homburger Schlosspark bei "Blickachsen 11" steht exemplarisch für diese Formensprache: Amorphe und – durch die kleinen menschlichen Figuren darauf – stachelig wirkende 'Weltbeulen' verdichten sich an einem über drei Meter hohen Stamm zu einem organischen Gebilde. Der „Große Weltbeulenstamm“ erinnert an die charakteristische Form des Afrikanischen Affenbrotbaums oder Baobab, der als Sinnbild für eine unberührte Natur sowohl in afrikanischen Legenden als auch in der europäischen Literatur eine Rolle spielt. Urdichtungen sowie Formen aus verschiedenen Naturwelten und -konstellationen, Kosmos und Mikrokosmos, bilden wiederkehrende Motive in Damischs Schaffen, wobei diese niemals schlicht abgebildet, sondern in eine Bildwelt überführt werden, die sich an der Grenze von Figuration und Abstraktion positioniert.

Exponate