Daniel Spoerri

(Schweiz) *1930 in Galatz, Rumänien

Ein bronzener „Krieger“ tritt bei „Blickachsen 11“ als beschützender Wächter des Schlosses von Bad Homburg vor dessen mittelalterlicher Stützmauer auf. Der Schweizer Objektkünstler Daniel Spoerri hat diesen verfremdeten Kämpfer geschaffen, dessen ungewöhnliche Waffen durch ihre rote Bemalung bedrohlich auffallen: der Helm in der Form einer Krebstier-Schere sowie der wie ein Schwert in der Hand geführte Stachel. Aus einigen Perspektivwinkeln korrespondieren diese roten Waffen an ihrem „Blickachsen“-Standort mit den rötlich abgesetzten Elementen des Weißen Turms und verweisen auf dessen einstige Funktion als Wehrturm. In die Gestaltung seiner Bronzen bezieht Spoerri die Gusskanäle mit ein, die sich hier wie ein Wurzelnetz um den Körper des märchenhaft anmutenden Kriegers schlingen. Bronze-Skulpturen bilden nur einen Teil des vielseitigen Werks von Daniel Spoerri, der ein Mitbegründer des „Nouveau Réalisme“ war und in den 1960er-Jahren, ausgehend von seinen so genannten Fallenbildern, die Eat Art begründete. Zentral für Spoerris gesamtes Schaffen ist die Abkehr von einem erhabenen Kunstverständnis und die Arbeit mit gefundenen Alltagsmaterialien. Zahlreiche Werke Spoerris sind für seinen in den 1990er-Jahren eröffneten Skulpturengarten in der Toskana entstanden.

Exponate