Bernhard Luginbühl

(Schweiz) *1929 in Bern; †2011 in Langnau

Der Schweizer Künstler Luginbühl war neben Eduardo Chillida einer der ersten, die Mitte des 20. Jhdts. begannen Plastiken aus Eisen zu fertigen. Viele seiner frühen Werke sind nicht mehr erhalten, weil der Künstler sie zerstörte, vollständig veränderte oder verbrannte. Luginbühl ist ein Sammler und seine Skulpturen entstehen, ähnlich wie die Tinguelys, aus gefundenen (Schrott-)Teilen, die verlötet, verschweißt und verschraubt ein neues Leben beginnen. Dabei denkt der Künstler wie ein Ingenieur. Die meisten seiner Arbeiten brauchen keine Sockel, sondern stehen trotz ihrer immensen Größe von selbst. Die in Bad Homburg gezeigten Fantasiegebilde „Reif 2004“ und „Stengel mit Abrissbirne“ künden vom handwerklichen Können des Künstlers, der die schweren Eisenträger jeweils fein ausbalanciert, und erzählen gleichzeitig von der Freude am Spielen und Fabulieren, indem die nüchternen Überreste unserer Industriegesellschaft zu wundersamen neuen Gebilden zusammengefügt werden, die die verschiedensten Assoziationen hervorrufen.