Hans Arp

(Frankreich) *1886 in Straßburg, †1966 in Locarno

Der deutsch-französische Maler, Bildhauer und Lyriker Hans Arp gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Dadaismus und Surrealismus. In den 1930er Jahren begann Arp, sich intensiv seiner Arbeit als Bildhauer zu widmen. Sein plastisches Schaffen charakterisiert eine organische und abstrakt-amorphe Formgebung. Das Interesse am Zusammenspiel von Natur, Mensch, Tier und Dingwelt regte ihn zu einer künstlerischen Sprache an, die als ‚fließend‘ und ‚werdend‘ zu bezeichnen ist – Bewegungen und Metamorphosen werden plastisch formuliert. Mit der Bronzefigur „Le Pépin géant“ aus der Sammlung Fondation Maeght zeigt die diesjährige „Blickachsen“-Ausstellung eine Arbeit aus dem Spätwerk des Künstlers. Die im Bad Homburger Schlosspark präsentierte Bronze ist knapp lebensgroß. Der unregelmäßig geformte abstrahierte Torso vermittelt den Eindruck eines in sich gedrehten Formengebildes. Runde Formen und fließende Bewegungen laden den Betrachter ein, das rundansichtige Werk zu umschreiten. Durch diese Form einer ‚geleiteten‘ perspektivischen Wahrnehmung wird dem Rezipienten die Möglichkeit gegeben, seinen Blick über das Kunstwerk hinaus zu richten und die Schau der Skulptur mit ihrem konkreten Umfeld in Verbindung zu bringen.

Exponate

Blickachsen 9