Fabrice Hyber

(Frankreich) *1961 in Luçon

Fabrice Hyber, der 1997 den Goldenen Löwen auf der Biennale in Venedig erhielt, befasst sich mit Skulpturen, Installationen, Malerei und Performances. Seine Themen sind breit gefächert und reichen von Objekten, die sich ironisch mit ihrer ‚Nützlichkeit‘ auseinandersetzen („POF: prototypes d‘objects en fonctionnement“) bis zu anthropomorphen Skulpturen. Dennoch liegt seinen Arbeiten ein gemeinsames Konzept zugrunde: Sein Gesamtwerk entwickelt sich wuchernd wie ein Rhizom. Vorangegangene Arbeiten liefern die Inspiration für weitere Ideen, Ableger entstehen, ein Netzwerk breitet sich aus, eines wird zur assoziativen Grundlage des andern. Tatsächlich bilden biologische Prozesse wie die Zellteilung das Vorbild für Hybers Arbeitsweise. Auch „Homme de Bessines“ ist auf diese Art entstanden und gewachsen. Für den kleinen französischen Ort Bessines gestaltete Hyber 1989 die erste grüne Skulptur als ironisches Zitat traditioneller Brunnenfiguren. Wie ein Außerirdischer steht dort dieses kleine grüne Männchen, dem aus allen Körperöffnungen Wasser entströmt. Gleichzeitig ist es der Ursprung einer nahezu viral oder klonartig wachsenden Population weiterer grüner Männchen, die sich international ausbreitet und nach Shanghai, Tokyo und London nun auch Bad Homburg erreicht hat.

Exponate

Blickachsen 9