Werke

Three Butts

Three Butts 42

Als einer der wichtigsten britischen Gegenwartsbildhauer wurde David Nash 1999 zum Mitglied der Royal Academy of Arts in London ernannt. Eine große Retrospektive seines Werks wurde 2010/2011 vom Yorkshire Sculpture Park ausgerichtet. Er lebt und arbeitet seit 1967 in Nord-Wales, wo einerseits seine charakteristischen Einzelskulpturen, aber auch Naturinstallationen und Landschaftsprojekte entstehen, die den Witterungseinflüssen ausgesetzt sind oder natürlichem Wachstum unterliegen. In diesen sich über die Jahre verändernden Arbeiten setzt der Künstler einen Prozess in Gang, der von der Natur bestimmt und vollendet wird, so dass der künstlerische Gestaltungwille und die elementaren Kräfte der Natur zusammenwirken. Auch in den Skulpturen David Nashs ist der Dialog mit der Natur stets Ausgangspunkt der Formgebung. Nash arbeitet vorrangig mit Holz und auch seine Metallarbeiten entwickelt er aus der Arbeit mit dem Holz. Dabei verwendet er stets entweder abgestorbene oder ohnehin gefällte Bäume, geht von ihrer jeweiligen Beschaffenheit aus, berücksichtigt ihre Struktur, ihr Alter und ihre Farbe, ihre Formbarkeit, ihre Widerständigkeit oder Verletzlichkeit. Mit der Kettensäge oder mit einfachen Werkzeugen arbeitet er den Hölzern ihnen innewohnende Formen heraus und bezieht die Metamorphose des natürlichen Materials in sein Werk mit ein. Durch serielle Strukturen fächert er einen massiven Holzblock wie eine Ziehharmonika auf oder verwandelt schwere Baumstämme in filigran wirkende, sich in Spiralen drehende, geschuppt oder zusammengerollt wirkende Säulen oder Ei-Formen. Symbolische Kreuz- oder Ei-Formen ziehen sich durch das gesamte Werk von David Nash. Daneben bestimmen universelle geometrische Formen wie Pyramiden, Kugeln oder Kuben sein Schaffen, was auf die Vorstellung zurückgeht, „dass die Geometrie einen Weg zum Verständnis von Natur, Schwerkraft, Raum und Zeit weisen könnte“. Bekannt wurde David Nash vor allem auch für seine beeindruckenden Holzarbeiten mit ganz oder teilweise verkohlter Oberfläche. Auch in diesen Werken wird das Prinzip der Metamorphose auf die Kunst übertragen: Nash führt durch das Verkohlen den Übergang des Materials vom organischen in den mineralischen Zustand herbei. Die angekohlte Form wirkt verdichtet, das Augenmerk wird vom Material auf die Gestalt gelenkt. In der Stadtkirche und vor der Kunsthalle Darmstadt sind im Rahmen von „Blickachsen 8 RheinMain“ verschiedene Arbeiten von David Nash zu sehen, die einen Einblick in diese Bandbreite seines Schaffens bieten.

Künstler David Nash
Erstellungsjahr2010
TechnikEukalyptus, 3-teilig
Maße200 x 220 x 280 cm, 280 x 200 x 200 cm und
ausgestellt inBlickachsen 8, Darmstadt