Max Bill

(Schweiz) *1908 in Winterthur, Schweiz; †1994 in Berlin, Deutschland

Max Bill verbindet als Plastiker eine ‚mathematische Denkweise’ mit freier künstlerischer Sensibilität und Fantasie. Er will nicht sich, sondern bestehende ästhetische Sachverhalte ausdrücken. In seiner skulpturalen Arbeit sucht er die Grenze zwischen künstlerischer Intuition und wissenschaftlicher Erkenntnis weitgehend zu beseitigen. Bill sieht das Geometrische, die Beziehungen der Flächen und Linien untereinander und zum Raum, als Urelement jeder Gestaltung. Mit seinen ‚endlosen Schleifen’ versucht er die Poesie der Mathematik darzustellen, die im Themenkreis um Endlichkeit und Unendlichkeit wie auch in der Beziehung zwischen Rhythmus und Gesetz liegt. Seine Skulptur scheint der momentane Stillstand eines ewigen Wandlungsprozesses zu sein. Sie vereint Präzision, Klarheit, Strenge und Kühle, ist gleichzeitig Schwingung und zieht sich mit einer fast zärtlichen Gebärde in den Raum hinein. Die Gegensätze von Anfang und Ende, von Bewegung und Ruhe, von Spannung und Harmonie, von Volumen und Leere sind aufgehoben. Alles kehrt in sich selbst zurück, ordnet sich aus eigenem Vermögen, und Raum entsteht mithilfe einfachster, puritanischer Mittel.