Jörg Immendorff

(Deutschland) *1945 in Bleckede; †2007 in Düsseldorf

Zweifellos zählt Jörg Immendorff, der bereits in „Blickachsen 5“ mit sieben Arbeiten aus der Serie „Malerstamm“ vertreten war, zu den wichtigsten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Zunächst war Immendorff vorrangig als Maler bekannt – vor allem die politische Serie „Café Deutschland“ erregte in den 1980er Jahren großes Aufsehen. Früh bereits thematisiert Immendorff in seinen Arbeiten auch die Person des Künstlers und dessen gesellschaftliche Rolle. Wie schon die Affenfiguren aus der Serie „Malerstamm“, ist auch die Arbeit „Elbquelle III“ ein Beispiel hierfür: Ein großer vergoldeter, aber aller Äste beraubter und dadurch wie abgestorben wirkender Baumstamm ist mit Malerutensilien wie Palette und Malstock behängt. Durch ihre vollständige Vergoldung wird die in Bronze gegossene Skulptur zum Denkmal erhöht. Dieses Denkmal der Kunst im Allgemeinen und der Malerei im Besonderen umgeben ein großer Findling, eine Spielzeugeisenbahn und einige Backsteine. Die Skulptur „Naht“ weckt Erinnerungen an antike Hoheitszeichen oder Standarten. Ihre Gebrochenheit negiert nicht nur das repräsentative System, sondern stellt das Wappen und damit auch seinen Sinn auf den Kopf.