Eduardo Chillida

(Spanien) *1924 in San Sebastián; †2002 in San Sebastián

Eduardo Chillidas Werk liegt seine Vorstellung von der gegenseitigen Durchdringung von Luft – d.h. Raum – und Materie zugrunde. Er selbst versteht die Skulptur als eine „Funktion des Raumes“. Seine Arbeiten sind abstrakt, vermeiden direkte Hinweise auf Figuren oder Objekte. Zugleich stehen sie aber in enger Beziehung zu den Grundbestandteilen unserer visuellen Wahrnehmung. Sie sprechen von Materialien, Strukturen, Masse, Volumina und ihren eigenen Grenzen. Die in Bad Homburg zu sehende Arbeit greift, obwohl sie in ihrer Erscheinung nichts Menschliches hat, eine grundlegende menschliche Erfahrung auf: das Umschließen, Umarmen und Festhalten. Sie vermittelt Stabilität, Festigkeit und Geborgenheit. Der Stahl umschmiegt sich, krümmt sich auf eine organische, fast schon liebevolle Art und umfasst sich. Die Skulptur hat eine Basis und verästelt sich nach oben hin wie ein Baum. Gleichzeitig scheint es, als würden zwei Teile in absoluter Harmonie sich wieder zu einem vereinigen wollen. Fülle und Leere, auseinander streben und zusammenkommen – zwischen diesen Polaritäten liegt das Wesen der gezeigten Arbeit.

Exponate

Blickachsen 5