Übertragung Vol. 2 14

Michael Kienzer studierte in Wien Bildhauerei bei Bruno Gironcoli, der ebenfalls bei „Blickachsen 11“ vertreten ist. Kienzers Arbeiten sind seit den 1980er-Jahren in internationalen Ausstellungen zu sehen und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet worden. Für seine skulpturalen Werke verwendet er ganz unterschiedliche Materialien wie Metall, Holz, Schaumgummi oder Glas und kombiniert diese Stoffe auch mit malerischen Elementen. „Übertragung Vol. 2“ besteht aus Beton und Aluminium und setzt sich mit den klassischen physikalischen Fragen der Bildhauerei auseinander: mit dem Verhältnis von Tragen und Lasten, Gewichtsverlagerung, Dehnung und Spannung sowie mit Aspekten der Räumlichkeit in der Fläche und Linie. In einem offenen, aus Stangen angedeuteten Kubus begegnen sich industriell gefertigte, hohle Betonklötze und gebogene Aluminiumrohre. Während die Beton­elemente den skulpturalen Raum abgrenzen, indem sie mauerartig aufgeschichtet sind, überschreiten die Aluminiumrohre den gesetzten Rahmen und gehen selbst an die Grenzen ihrer materialen Verformbarkeit. Der Kontrast in der Dynamik spiegelt sich auch in der Beschaffenheit der beiden Materialen wider, denn der stumpfen Oberfläche des Betons steht die geschmeidige, kalte Glätte des Metalls gegenüber.