Bart Van Dijck

(Belgien) *1974 in Bonheiden

Was macht die Identität einer Gemeinschaft aus? Dieser Frage geht Bart Van Dijck mit seiner Kunst nach. Dabei spielen Volkstraditionen, Rituale und kulturelle Identität eine wichtige Rolle. Van Dijck betrachtet Subkulturen in allen Gesellschaften als „Stämme“ mit eigenen Symbolen, Ritualen und Bräuchen – und nutzt diese identitätsstiftenden Symbole wiederum für seine Werke. Ausgehend von den Illustrationen in einem Geschichtsbuch, thematisiert Van Dijck in „De dood van Jacob van Artevelde“ – bei „Blickachsen 10“ unter der mächtigen Zeder am Schloss platziert – die Bedeutung des belgischen Nationalhelden Jacob van Artevelde, der im 14. Jahrhundert den Volksaufstand gegen den Grafen von Flandern anführte. In „Please God“ verbindet Van Dijck mehrere Symbole miteinander: Ein Kreuz, das ebenso gut ein Schwert sein kann, steckt wie das in einen Stein versenkte sagenhafte Schwert Excalibur im Boden, ein weißes Tuch ist daran befestigt. Auf dem Längsbalken, oder der Klinge, ist „Please God help me“ zu lesen. Die Ambivalenz zwischen religiösem Symbol und mythischer Waffe, zusammen mit dem flehenden Satz, verweist auf die Frage nach religiöser Überzeugung, Macht, Durchsetzung und Glaubenskrieg weit über das Christentum und den abendländischen Mythos hinaus.