Hase-Säule (Hase-Rom) 13

Leiko Ikemura kam 1972 aus Japan nach Europa; heute kann sie bereits auf eine überaus erfolgreiche Karriere, zahlreiche Ausstellungen in Europa, Japan und den USA, und die langjährige Tätigkeit als Professorin an der Universität der Künste Berlin zurückblicken. Die Faszination, die ihre Gemälde und Skulpturen auf ihre Betrachter ausüben, wird häufig durch eine Mischung fernöstlicher und europäischer Kultur in ihnen erklärt. Nur durch die Linse der kulturellen Begegnung können Ikemuras Werke allerdings nicht vollständig erfasst werden – zu sehr verlangen ihre Traumlandschaften und die zarten, oft abstrahiert dargestellten und miteinander verschmolzenen Figuren, die sie bevölkern, nach einem Eigenleben. Ferner erfordern die formalen Qualitäten der Werke Ikemuras eine unabhängige Betrachtung. Auch das bei Blickachsen 12 im Bad Homburger Schlosspark ausgestellte Paar der „Hasen-Säulen“ weist diese Vielzahl an Aspekten auf: Die gleiche Form verbindet, die unterschiedliche Patinierung der Oberflächen unterscheidet die beiden Bronzen, die zwischen Figuration und Abstraktion changieren. In ihnen lassen sich Formen von Tier, Pflanze und Mensch erkennen. Diese Bedeutungsoffenheit und die Einfügung der Figuren in ihr grünes Umfeld lassen Grenzen zwischen Subjekt und Objekt, Mensch und Natur verfließen.