Wanås Konst

Partnermuseum der Ausstellung Blickachsen 12

Im Jahr der ersten Blickachsen eröffnete Wanås Konst eine Kunstausstellung, die mit ihrem Titel „Ein Traumspiel“ Bezug auf das gleichnamige Stück des schwedischen Dramatikers August Strindberg nahm. In dessen damals 90 Jahre altem Vorwort heißt es: „Alles kann geschehen, alles ist möglich und wahrscheinlich“. Diese Worte bringen die visionäre Kraft und den gemeinsamen Antrieb, die hinter den immer neuen Ausstellungen in Bad Homburg und im schwedischen Wanås stehen, unübertroffen auf den Punkt.

Heute umfasst Wanås Konst einen Skulpturenpark sowie eine Kunstgalerie auf dem Gelände eines mittelalterlichen Schlosses und neben einem großen Biomilchhof. Wanås liegt abseits der ausgetretenen Pfade in Südschweden und hat sich von Beginn an auf die Produktion und Ausstellung ortsspezifischer Kunst aus aller Welt in enger Zusammenarbeit mit den Künstlerinnen und Künstlern konzentriert. Nach 32 Jahren ist Wanås Konst ein Zentrum der Kunst und Vermittlung, das sich für innovative Formate und für einen niedrigschwelligen Zugang zur Kunst einsetzt. Die Sammlung im Skulpturenpark umfasst 70 dauerhaft installierte, eigens für Wanås geschaffene Werke von Jeppe Hein, Jenny Holzer, Yoko Ono, Martin Puryear und vielen anderen. Ergänzt wird sie um ein Programm wechselnder Ausstellungen und Veranstaltungen für ein breites Publikum. Jahr für Jahr besuchen rund 80.000 Menschen den Skulpturenpark. Wanås Konst ist 365 Tage im Jahr für Kunstliebhaber geöffnet.

Mit großer Freude übernimmt Wanås Konst die Rolle des Partnermuseums für die zwölften Blickachsen. Die Biennale fördert im besonderen Maß das Verständnis der Skulptur und ihren wichtigen Beitrag für die Gesellschaft, indem sie die Kunst zu den Menschen bringt.

Bei Blickachsen 12 wird unser Auge erneut in die Ferne gelenkt, und zugleich sind wir gefordert, genau hinzusehen, die Dinge sinnend zu betrachten. Gemeinsam mit Christian Scheffel laden wir alle Besucher dazu ein, sich einzulassen, nachdenklich hinzusehen und Einschau zu halten, mitzumachen und sogar einen Wunsch zu äußern. Im Mittelalter waren prächtige Gärten umfriedete, potenzielle Paradiese. Erst mit der Renaissance kam das neue Ideal auf, den Blick entlang bestimmter Achsen in die Ferne zu richten. Die Blickachsen-Biennale hat in den öffentlichen Parks in und um Bad Homburg unseren Blick auf die Gegenwart und insbesondere auf Gegenwartskunst gelenkt. Angesichts der gegenwärtigen Weltlage und des überall erstarkenden Nationalismus war es uns wichtig, überzeugende Weitblicke zu eröffnen, indem wir Künstler mehrerer Kontinente einladen, unsere Kenntnisse des nordischen Kunstgeschehens beisteuern und eine Anbindung an das Programm von Wanås Konst herstellen. Die Blickachsen des Jahres 2019 sind daher betont ortsspezifisch angelegt: Mehrere Künstler haben die Umgebung studiert, sich die Bäume genau angesehen, den Vogelgesängen ein Lied hinzugefügt, Bänke verändert und sogar Vorschläge entwickelt, wie wir anders besser gehen könnten.

Strindberg hätte das bestimmt gefallen. In seinem „Traumspiel“ vergeht die Zeit rückwärts und vorwärts zugleich, und ein Schloss wächst beinahe wie eine Pflanze aus einem Garten. Sinn der historischen Blickachsen ist es, Neugier auf das Kommende zu wecken – wir laden Sie ein, es zu entdecken.

Elisabeth Millqvist und Mattias Givell
Leiter des Skulpturenparks Wanås Konst

Wanås Konst
Hässleholmsvägen
Vanås
289 90 Knislinge
Sweden
www.wanaskonst.se/en

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