James Webb

(Südafrika) *1975 in Kimberley

James Webb gestaltet großformatige Installationen in Galerien und Museen ebenso wie unangekündigte Interventionen im öffentlichen Raum. Oft nutzt er Mittel wie Ellipse, Verschiebung oder Zweckentfremdung, um Glaubensfragen und die Kommunikationsdynamik in der heutigen Zeit zu erkunden. Webb arbeitet mit Medien wie Klang, Installation und Text. Er nimmt dabei Bezug auf Aspekte der Konzeptkunst und des Minimalismus, aber auch auf seine wissenschaftlichen Untersuchungen zu Werbung, Religionsvergleich und Theater. Für Blickachsen 12 hat er eine neue Version seines Serienwerks „There’s No Place Called Home“ geschaffen – einer 2004 in Japan begonnenen und seither weltweit mehrfach wieder aufgenommenen künstlerischen Intervention, die Tonaufnahmen ortsfremder Vogelstimmen aus Lautsprechern überträgt, die in lokalen Bäumen versteckt sind. Im Bad Homburger Kurpark ertönen von einem ungenannten Baum aus die markanten Lieder und Rufe des neuseeländischen Maori-Glockenhonigfressers (Anthornis melanura). Diese subtile Intervention spielt auf die Epoche des Anthropozäns an und auch auf traditionelle Formen der Prophezeiung wie die Auspikation. Auf einer poetischeren Ebene berührt die Vorstellung eines seiner Heimat entrückten Liedes Themen wie Migration, Einsamkeit, Exotik und Gastfreundschaft.